Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

N.R.
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von N.R. »

Hallo!

Ich hatte heute Prüfung bei Prof. Mohn.

Kann alles gesagte nur bestätigen. Ein grober Überblick ist wichtig, Details fragt er nur selten und Ableitungen gar nicht. Es ist eine sehr freundliche Prüfungsatmosphäre.
Fragen:
  • elementare Anregungen
    adiabatische Kontinuität, 1 zu 1 Korrespondenz
    Dichtefunktionaltheorie (da wollte er auch etwas über die Kohn-Sham Gleichungen wissen)
    Kohn-Anomalie, Peierls-Übergang
    Heisenberg-Hamilton-Operator, Magnonen
    dazu noch ein paar Zwischenfragen
Wichtig sind ihm auch die Beiträge zur spezifischen Wärme/zum spezifischen Widerstand der einzelnen Wechselwirkungen

Dann meinte er nach einer knappen halben Stunde, dass er mich genug gequält hat. Prüfung bestanden
LG

Zerberus
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von Zerberus »

Hatte heute Prüfung, ich kann bestätigen, dass die Prüfung sehr angenehm ist. Mal redet man selbst, mal erzählt er etwas. Wenn man kleinere Fehler macht ist das kein Problem. Ich habe bei zwei Fragen Fehler gemacht, und trotzdem ein Sehr Gut bekommen. Die Prüfung hat in etwa 20 Minuten gedauert, da wir aber zu zweit waren insgesamt 40 Minuten. Er hat die Fragen abwechselnd gestellt.

Prüfungsfragen waren alle genau wie oben beschrieben, und zwar die folgenden:
Elementare Anregungen
Wie wird die Fermiflüssigkeit eingeführt
Elektron-Phonen-WW mit Fröhlichhamiltonian und Feynman-Diagrammen (eins davon beschreibt wirklich ein Plasmon, siehe oben :) )
Kohn-Anomalie, Peierls und Jahn-Teller
Dichtefunktionaltheorie (sogar relativ genau, aber die Formeln musste man nicht wissen)
Hartree/Hartree-Fock (Ansätze für Wellenfunktionen, wonach variiert wird)
Phononendispersionsrelation

Supraleitung: Ich wurde gefragt, ob das bei uns schon Stoff war und ich habe das bejaht. Dann haben wir uns aber geeinigt, dass das Skriptum dazu schlecht ist und deswegen hat er es nicht geprüft. Ich vermute aber stark, dass er damit irgendwann aufhören wird, nur als Warnung.

Ich habe in etwa 2.5 Wochen gelernt, man kann die Zeit aber wohl auch reduzieren. Einige Themen (Jahn-Teller, Hartree-Fock, DFT) muss man allerdings wirklich bearbeiten, bis man sie versteht.

Nebenbei: Zur Markatvilla kommt man, indem man zwischen altem und neuen EI-Gebäude durchgeht, dort steht dann ein kleines Haus links. Mohn hat sein Büro im ersten Stock.

neutrino
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von neutrino »

Hallo, Ich habe die Prüfung auch bei Prof. Mohn gemacht und kann nur beipflichten, dass die Prüfungatomsphäre sehr angenehm ist und er sehr fair benotet.

Meine Fragen:

- Adiabatische Kontiuität/1-1 Korrespondenz
- Elektron Phonon WW (Fröhlich H, Konsequenzen, Feynman Diagramme ...)
- BCS Theorie (sehr genau) !! (keine Herleitungen selbstverständlich, aber man sollte alles sehr gut verstanden haben)
- Dichtefunktionaltheorie (nur Überblicksfragen)

LG

noldig
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von noldig »

Hallo!

Nicht viel neues zu Berichten, ein paar kleine Zusatzfragen:

Was bedeutet adiabatisch genau -> immer warten bis System im Gleichgewicht ist
Ist die Kohn Anomalie "exakt": Nein, ist mehr ein mathematisches Artefakt, die SE ist ja nicht relativistisch aber das wuerde divergierende Gruppengeschwindigkeit bedeuten, diese uebertraegt Information, das waere superluminoese uebertragung; v_g wird nur sehr gross.

DFT wurde ich gefragt, was ist die Idee der Kohn Schahm Methode, HKS Theorem, Einteilchenwfkt als naeherung fuer Dichte, was geht verloren: Phase der Wfkt (weil nur Quadrat), daher auch kein Pauliprinzip, --> Methode geht auch fuer Bosonen!, welcher Teil kann nicht als Funktion der Dichte angeschrieben werden? Kinetische Energie (daher muss man diesen einteilchenwfkt Ansatz machen)

Sonst klassiker fragen, elementare Anregung, ist es plausibel dass effektive masse hoeher (Gegenstrom, Feld bremst, Traegheit groesser, kann auch als groessere Masse interpretiert werden)
Kohn Anomalie, Peierls, Jahn Teller (mich eher Jahn Teller genauer erklaeren lasse, Kohn Anaomalie und Peierls hab ich eher kurz erklaert)

Er fragt wirklich so wie es hier im Forum steht, keine Ableitungen, eher Verstaendniss, oft reichen ihm Schlagwoerter obwohl man ausholen will.

Echt nichts zu befuerchten, Viel Glueck alle anderen

(sorry hab keine Umlaute und scharfes s hier)

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kawasaki
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von kawasaki »

pat hat geschrieben:Also ganz wichtig einmal: Kapitel 2 prüft er nicht und sagt es auch in der Vorlesung ;)
Kurze Frage: Welches Kapitel 2 meinst du dann genau? Das zweite Kapitel vom Mohn, sprich Kapitel 5 im Skript oder Kapitel 2 Landau'sche Theorie der Fermiflüssigkeit mir Quasiteilchen, welches doch eigentlich eine Standardfrage ist?

Danke :wink:
Wenn du glaubst, alles unter Kontrolle zu haben, bist du nicht schnell genug

nieka14
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von nieka14 »

kawasaki hat geschrieben:
pat hat geschrieben:Also ganz wichtig einmal: Kapitel 2 prüft er nicht und sagt es auch in der Vorlesung ;)
Kurze Frage: Welches Kapitel 2 meinst du dann genau? Das zweite Kapitel vom Mohn, sprich Kapitel 5 im Skript oder Kapitel 2 Landau'sche Theorie der Fermiflüssigkeit mir Quasiteilchen, welches doch eigentlich eine Standardfrage ist?

Danke :wink:
Frage hat sich erledigt. Das ehemalige Kapitel 2 ist in unserem Jahrgang das Kapitel 1 ("Material der aktuellen Forschung") und wird somit nicht geprüft. Kapitel 2 kommt regulär ! :wink:

nieka14
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von nieka14 »

Wir haben heute zu dritt die Prüfung bei Prof. Mohn abgelegt und auch wir können uns nur anschließen.
Herr Prof.Mohn ist ein extrem freundlicher und angenehmer Prüfer, die Atmosphäre war sehr gut und locker. Wie schon so oft erwähnt geht es ihn um die Ansätze und die Ideen dahinter, Herleitungen interessieren ihn nicht.

Die heutigen Prüfungsfragen waren auch alles nur altbekannte, vielleicht mit etwas anderen Zwischenfragen:

-Was ist eine elementare Anregung? Ist dieses Konzept scharf, bzw. genau? Gelingt eine genaue Unterteilung der Anregungsenergien in elementare Anregungen?
- In welchem Zusammenhang haben wir von der adiabatischen Kontinuität gehört? Welche Eigenschaften übernehmen die Quasiteilchen von den Elektronen? Welche nicht?
-Die spezifische Wärme der Quasiteilchen: Wie unterscheidet sich diese von den Elektronen? (Er wollte hier hören, dass die effektive Masse nur ein skalarer Faktor ist und wir daher die "ursprünglichen Elektronengleichungen" immer nur mit diesem skalaren Faktor modifizieren müssen)
- Ist die höhere effektive Masse sinnvoll? Wie kann man das deuten? (Teilchenstrom und Gegenfeld, dadurch erhalten wir eine geringere Geschwindigkeit und daher muss die Masse steigen, aufgrund der Impulserhaltung)
- Gilt das Konzept bei Raumtemperatur? (Ja, weil die Fermitemperatur in herkömmlichen Metallen (Also T_f = E_f / k_B) um die 800-1000K ist, und Raumtemperatur bei 300K)

-Fröhlich HO aufschreiben, welche zwei Prozesse kann man in Störungstheorie nullter Ordnung rauslesen (Absorption und Emission), warum ist die Emission viel wahrscheinlicher und wo tritt sie vorallem auf (elektrischer Widerstand)
-Welche Prozesse beschreibt der Fröhlich HO in Störungstheorie zweiter Ordnung?
- Erzeugung eines Plasmons: Wo ist dies wichtig? (Halbleiter) Was passiert wenn wir statt eines Phonos ein Photon nehmen (Funktionsweise einer Solarzelle)

-Was ist die Kohn Anomalie? Wo tritt sie auf?
-Ist eine unendlich hohe Phasenwahrscheinlichkeit wahrscheinlich/physikalisch? (Nein! Daher nicht exakt)
-Peierls Übergang: Aufzeichnen und Erklären, wie kommt der Energiegewinn zu Stande, wie verändert sich unsere Brilloiunzone? Wie verändert sich unser Zustand (Aus einem Leiter wird ein Nichtleiter)

-Dichtefunktionaltheorie: HKS Theoreme sagen, kurz die Ansätze
-Wie kann man die Dichte anschreiben ? Was geht hierbei verloren? (Phasenfaktor der Wellenfunktion) Was resultiert aus dem Verlust des Phasenfaktors? (Wir können nicht mehr zwischen Bosonen und Fermionen unterscheiden und folglich gilt die DFT für beides)
-Welchen Term kann nicht als Funktion der Dichte geschrieben werden? (Kinetische Energie) Welchen Ansatz wählen wir hier?
-Was ist der Vorteil dieser Theorie? (wesentlich weniger Rechenaufwand)

Das wars auch schon. Wir wurden zu dritt ca. 40 min geprüft, bei manchen Fragen hat er sogar gefragt wer diese beantworten will. Also man braucht wirklich keine Angst haben, eine der angenehmsten Prüfungen bisher :wink:


Außerdem haben wir versucht alle bisherigen Fragen aus diesem Forum zusammenzufassen und bestmöglich auszuarbeiten. Herausgekommen ist ein ca. 40 seitiges Latex Dokument als Fragenkatalog + Antworten. Für Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen, aber vielleicht hilft es jemanden! Für einen besseren Überblick sollte man sich dennoch durch das Skript arbeiten ..

Viel Glück euch allen!
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nitschi1
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Registriert: 11.03.2008, 22:02

Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von nitschi1 »

Hey,

hatte heute Prüfung bei Prof. Mohn.
Außer den üblichen Fragen (elementare Anregungen, Hartee- /Hartree-Fock-Näherung, LDA, Fröhlich-Hamiltonian, BSC-Theorie, Kohn-Anomalie aufzeichnen)
hat er mich noch die Plasma-Frequenz gefragt.

frouznn
Beiträge: 57
Registriert: 03.03.2014, 13:06

Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von frouznn »

Hallo,

meine Prüfungsfragen: Elementare Anregung, Konzept der Quasiteilchen, Kohn-Anomalie, Peierls und Jahn-Teller

Bei Peierls wollte er wissen, wieso das Gitter dimerisiert (entlang der Doppelbindungen), was die Phononen für eine Rolle dabei spielen (Gitter schwingt, wenn die Auslenkung groß genug wird, bleiben die doppelt gebundenen C-Atome "zusammen") und was mit der Fermienergie passiert (sinkt ab). Jahn-Teller dann nur mehr sehr überblicksmäßig.

PS: Habe vor der Prüfung mit ihm ausgemacht, dass Supraleitung nicht geprüft wird, da ich das noch in FKI gehört hatte.

bockockel
Beiträge: 20
Registriert: 27.06.2011, 22:18

Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von bockockel »

Meine Fragen (und Antworten) heute bei Mohn:



- Was ist eine elementare Anregung?

########################################################

- Erklären der adiabatischen Kontinuität bei der Einführung von Quasiteilchen.

- Welche Eigenschaften bleiben erhalten?
Ganz wichtig, die Quantenzahlen bleiben erhalten. Das macht das Konzept erst sinnvoll, da auch nach Einschalten der Wechselwirkung dann noch ein klar defniertes (Quasi)Teilchen mit den entsprechenden Quantenzahlen da ist.

- Bleibt die Wellenfunktion erhalten?
Nein. Grund: Die Masse ändert sich, daher auch der Impuls. Und damit ein anderer Impuls rauskommt, muss auch die Wellenfunktion anders sein (hängt ja über den Nabla Operator zusammen).

########################################################

- Dichtefunktionaltheorie.
Ich sollte erstmal die zwei Theoreme nennen.

- Zwischenfrage: Warum ist die Rede (auch im Originalpaper) von Teilchendichte und nicht Elektronendichte?
Man kann das auch z.B. auf Löcher beziehen. Außerdem gilt Dichtefunktionaltheorie auch für Bosonen, da letztendlich nur das Betragsquadrat der Wellenfunktion eingeht (und es daher egal ist, ob sie vor dem Quadrieren antisymmetrisch oder symmetrisch war).

- Wie geht es weiter?
Man schreibt den Hamiltonoperator als Summe von kinetischer, potentieller und Vielteilchenenergie. Für die Vielteilchenenergie, die unter anderem die Austauschwechselwirkung enthält, braucht man einen Ansatz. In unserem Fall ist es die Lokale Dichtefunktional Approximation.

- Was besagt die Lokale Dichtefunktional Approximation?
Man versucht natürlich, komplizierte Zusammenhänge anzunähern. Man nähert die Teilchendichte über das Betragsquadrat der herkömmlichen, aus Elektron-Kern-Potential berechneten Ein-Teilchen-Wellenfunktionen an.

- Wie kommt man überhaupt darauf, dass das alles mit der Teilchendichte funktioniert?
Zusammenhang zwischen Energie und Teilchendichte kommt aus der Hartree-Fock-Methode.

- Zwischenfrage: Wie wird Antisymmetrie bei Hartree-Fock berücksichtigt?
Slater-Determinante.

########################################################

- Was ist der Jahn-Teller-Effekt?
Das ganze Geschwafel im Skriptum mit den Orbitalen braucht man nicht aufsagen. Es reicht: Gitter wird verzerrt, kostet Energie, wird aber überkompensiert durch Elektronen-Energiegewinn.

- Was hat das zu tun mit Elektron-Phonon-Wechselwirkung?
Statische Verzerrung = Phonon mit Frequenz Null.

########################################################



Ich musste keinen Strich schreiben. Ich würde aber trotzdem empfehlen, die wichtigsten Hamiltons oder Ansätze aufschreiben zu können.

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scherzkrapferl
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von scherzkrapferl »

Meine Prüfungsfragen bei Prof. Mohn:
  • - Elementare Anregung erklären (worauf er hinaus wollte war natürlich die Unteilbarkeit bzw. warum wir das Konzept eig. einführen)

    - Adiabatische Kontinuität (einfach runter beten .. wichtig ist dabei zu erwähnen was genau "adiabatisch" in diesem Kontext ist) + 1:1 Korrespondenz (dabei sollte es selbstverständlich sein zu wissen wieso die WF + Energie nicht erhalten bleiben können (effektive Masse - am besten gleich die "dressed particle" Erklärung dazu sagen))

    - DTF wollte er sehr genau: Beginnend mit dem HKS-Theorem bis hin zur LDA .. hier sollte man wirklich eine Ahnung haben (auch wenn er sie einem in Wirklichkeit nochmal erklärt während man die Antwort geben will), da er immer wieder fragt "wieso geht das/geht das nicht".. "wo kann man das verwenden, was ist besonders daran" ... also auf jeden Fall auch bei der Frage immer wieder nach Hartree und Hartree-Fock abdriften, damit er sieht dass man sich selbst sehr wohl Gedanken gemacht hat ^^ gemein sind auch bisschen die Zwischenfragen wo er einfach nur sehen will ob man auswendig lernt oder nicht (da sagt er aber dazu, dass es sich um eine schwere Frage handelt und er sich gar nicht sicher ist ob er sie stellen soll).

    - Drude Modell: was beschreibt es, was kann es, was nicht, Leitfähigkeit mit der Fallunterscheidung

    - Dielektrika: hier aufpassen ^^ das wollte er erstaunlich genau, vorallem die Grafik mit epsilon1 und epsilon2 (er wollte auch wissen wofür der Imaginärteil verantwortlich ist usw.) Bewegungsgleichung wäre auch von Vorteil zu können, reicht aber zu wissen dass noch ein zusätzlicher Term hinzukommt wo Omega_0 vorkommt (und was das ist). Bin bei der Frage etwas aufgeschwommen, da ich dieses Kapitel als weniger wichtig betrachtet habe. War kein Problem, da er meinte er will mir keinen 2er geben, also fragt er noch was wenn es mir recht ist einen 1er zu bekommen ^^

    - Phononen: Fröhlich-HO aufschreiben und erklären (er fragt gerne wieso beim 3. Term nicht über q summiert wird - aufpassen ist ne Fangfrage ... es reicht über k und k' zu summieren, da Impulserhaltung gilt), Skizzieren von Emission und Absorption + wieso ist was wahrscheinlicher
Alles in allem hat die Prüfung bisschen über 1 Stunde gedauert, wobei wir vermutlich ne halbe Stunde lang nur über Schweden und verschiedene Nobelpreise gesprochen haben. Er fragt was ihm so gerade einfällt bzw. auch in andere Richtungen wenn er merkt man interessiert sich für etwas im Speziellen.

Auf jeden Fall hab ich bei der Prüfung mehr dazu gelernt als ich erwartet hab. Er erklärt einem vieles was nicht im Skriptum steht und es ist absolut kein Problem ihm während der Prüfung Fragen zu stellen wenn man etwas nicht ganz verstanden hat (kann ich zumindest sehr empfehlen das zu tun).

Wie schon alle anderen berichtet haben braucht man absolut keine Angst vor der Prüfung haben, das Skriptum sollte man aber dennoch mind. 2 mal gelesen und verstanden haben. ;-)

Viel Glück!
"Ein Organismus hält seinen Zustand niedriger Entropie, indem er die Entropie der Umgebung erhöht. In diesem Sinne ist der Tod mit der Unfähigkeit gleichzusetzen, den hohen Ordnungsgrad aufrecht zu erhalten."

schulbrandleger
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von schulbrandleger »

nieka14 hat geschrieben:Wir haben heute zu dritt die Prüfung bei Prof. Mohn abgelegt und auch wir können uns nur anschließen.
Herr Prof.Mohn ist ein extrem freundlicher und angenehmer Prüfer, die Atmosphäre war sehr gut und locker. Wie schon so oft erwähnt geht es ihn um die Ansätze und die Ideen dahinter, Herleitungen interessieren ihn nicht.

Die heutigen Prüfungsfragen waren auch alles nur altbekannte, vielleicht mit etwas anderen Zwischenfragen:

-Was ist eine elementare Anregung? Ist dieses Konzept scharf, bzw. genau? Gelingt eine genaue Unterteilung der Anregungsenergien in elementare Anregungen?
- In welchem Zusammenhang haben wir von der adiabatischen Kontinuität gehört? Welche Eigenschaften übernehmen die Quasiteilchen von den Elektronen? Welche nicht?
-Die spezifische Wärme der Quasiteilchen: Wie unterscheidet sich diese von den Elektronen? (Er wollte hier hören, dass die effektive Masse nur ein skalarer Faktor ist und wir daher die "ursprünglichen Elektronengleichungen" immer nur mit diesem skalaren Faktor modifizieren müssen)
- Ist die höhere effektive Masse sinnvoll? Wie kann man das deuten? (Teilchenstrom und Gegenfeld, dadurch erhalten wir eine geringere Geschwindigkeit und daher muss die Masse steigen, aufgrund der Impulserhaltung)
- Gilt das Konzept bei Raumtemperatur? (Ja, weil die Fermitemperatur in herkömmlichen Metallen (Also T_f = E_f / k_B) um die 800-1000K ist, und Raumtemperatur bei 300K)

-Fröhlich HO aufschreiben, welche zwei Prozesse kann man in Störungstheorie nullter Ordnung rauslesen (Absorption und Emission), warum ist die Emission viel wahrscheinlicher und wo tritt sie vorallem auf (elektrischer Widerstand)
-Welche Prozesse beschreibt der Fröhlich HO in Störungstheorie zweiter Ordnung?
- Erzeugung eines Plasmons: Wo ist dies wichtig? (Halbleiter) Was passiert wenn wir statt eines Phonos ein Photon nehmen (Funktionsweise einer Solarzelle)

-Was ist die Kohn Anomalie? Wo tritt sie auf?
-Ist eine unendlich hohe Phasenwahrscheinlichkeit wahrscheinlich/physikalisch? (Nein! Daher nicht exakt)
-Peierls Übergang: Aufzeichnen und Erklären, wie kommt der Energiegewinn zu Stande, wie verändert sich unsere Brilloiunzone? Wie verändert sich unser Zustand (Aus einem Leiter wird ein Nichtleiter)

-Dichtefunktionaltheorie: HKS Theoreme sagen, kurz die Ansätze
-Wie kann man die Dichte anschreiben ? Was geht hierbei verloren? (Phasenfaktor der Wellenfunktion) Was resultiert aus dem Verlust des Phasenfaktors? (Wir können nicht mehr zwischen Bosonen und Fermionen unterscheiden und folglich gilt die DFT für beides)
-Welchen Term kann nicht als Funktion der Dichte geschrieben werden? (Kinetische Energie) Welchen Ansatz wählen wir hier?
-Was ist der Vorteil dieser Theorie? (wesentlich weniger Rechenaufwand)

Das wars auch schon. Wir wurden zu dritt ca. 40 min geprüft, bei manchen Fragen hat er sogar gefragt wer diese beantworten will. Also man braucht wirklich keine Angst haben, eine der angenehmsten Prüfungen bisher :wink:


Außerdem haben wir versucht alle bisherigen Fragen aus diesem Forum zusammenzufassen und bestmöglich auszuarbeiten. Herausgekommen ist ein ca. 40 seitiges Latex Dokument als Fragenkatalog + Antworten. Für Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen, aber vielleicht hilft es jemanden! Für einen besseren Überblick sollte man sich dennoch durch das Skript arbeiten ..

Viel Glück euch allen!
Bevor ich meinen Bericht zur heutigen Prüfung gebe. Ich fand diesen Post hilfreich, außer:
Er hat mich das mit der Gültigkeit bei Raumtemperatur gefragt und ich hab ich nach diesem Post hier 800 - 1000 K gesagt. Er meinte dann, dass muss irgendwo falsch stehen, weil das schon so viele gesagt haben. Richtig ist 8000 - 10000K für normale Metalle!

Bericht:

elementare Anregung

Fermiflüssigkeit nur grob

HKS und Lokale Dichte Näherung

Wodurch kommt idealleitender Zustand bei Cooper Paaren zustande (kritische Geschwindigkeit. Dispersionsrelation im Anregungsbild mit dem gap aufzeichnen. Geschwindigkeit geht durch Ursprung und von unten an die Kurve ran. Erst wenn die Geschwindigkeit höher wird (steigung größer), gibts 2 Schnittpunkte -> Elektron Loch Paar, das einer Anregung entspricht)

und noch ein paar überlappende Fragen. Aber zb nichts zum 3. Kapitel (Quasiteilchen)

niklas
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Registriert: 12.10.2009, 19:50

Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von niklas »

Hatte heute Prüfung bei Mohn, er hat mich folgendes gefragt:

-Elementare Anregungen, was sind sie, wie sehn sie bei der Landau'schen Fermiflüssigkeit aus. Für welche Temperatur ist das Konzept gültig? Dann meinte er noch in anderen Büchern ist die Temperatur um einen Faktor zehn höher angegeben für einfache Metalle als für Übergangsmetalle, warum ist das so? (weil die einfachen Metalle mit dem freien Elektronengas beschrieben werden können und die Fermitemperatur invers proportional zur effektiven Masse ist )

- HKS Theorem, Dichtefunktionaltheorie, welche Terme im Hamilton, welche können durch die Dichte angenähert werden (alle außer T), wie haben wir T behandelt. (WIr entwickeln die Dichte in Einteilchenfunktionen) Sind die Energieeigenwerte für die Einteilchenfunktionen sinnvoll? (sind nicht wirklich relevant, was auch der große Kritikpunkt an der DFT ist, aber wir interessieren uns im Grunde nur für die Summe der Eigenwerte)

- Jahn Teller Effekt, was passiert, wie sehen die Energieniveaus aus, wie spalten sie auf und warum

- Toda Kette und Solitonen, er wollte noch wissen ob ich ein makroskopisches Beispiel für Solitonen kenne (Tsunami)

Ich konnte ihm im Grunde sagen was im Skriptum steht, aber seine Zusatzfragen konnte ich meistens nicht beantworten, die hat er mir dann alle erklärt und hat mir trotzdem ein sehr gut gegeben, war eine sehr nette und entspannte Prüfung, kann auf jeden Fall empfehlen sie bei ihm zu machen!

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happycamper
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von happycamper »

Hatte vor einer Woche Prüfung beim Prof. Mohn.
Sehr nette Atmosphäre, mitten in der Prüfung haben wir ein wenig darüber geplaudert dass er bei der Prüfung merkt dass es viele Linkshänder unter den Physikern gibt, obwohl es in der Bevölkerung nur etwa 10% in Europa gibt.

Die Anfangsfrage, wie wsl für die meisten ist über die elementare Anregung. Ich glaube diese leichte Frage ist einfach mal da um das "Eis zu brechen" und Nervosität abzubaun.
Meine Fragen waren:
  • * Elementare Anregung
    * Fermiflüssigkeit (vs. Fermigas): ohne Funktional, aber erklären was sich an der spez. Wärme ändert
    * Fröhlich Hamilton: Aufschreiben, Fermidiagramme für WW (Emission, Absorption, "Cooper-Paar", Plasmon, Polaron) und wo diese WW vorkommen/wichtig sind
    * Kohn-Anomalie und Peierls, er wollte dann nur noch wissen welcher Effekt im 3D Gitter vorkommt -> Jahn-Teller ohne Erklärung
    * Drude-Modell: Bewegungsgleichung anschreiben, Feldfreie Lösung herleiten

Roughman
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Re: Prüfung bei Bühler-Paschen / Mohn

Beitrag von Roughman »

Hola,

Waren heute zu viert beim Mohn. Das kann ich sehr empfehlen, da er es duldet, wenn sich die Studenten gegenseitig helfen.

Schwierigkeit:
Wenn man hier die Posts liest, könnte man tatsächlich die Prüfung etwas unterschätzen, da es gar nicht so leicht ist.
Mal vorweg, er ist ein netter Prüfer, frisst sich nicht auf Themen fest, wenn man etwas nicht weiß und hilft sehr ausführlich weiter.

Prüfungsart:
Es liegt ihm tatsächlich primär am Verständniss, wie schon von allen Vorposter geschrieben wurde. Dabei reicht es ihm (zumindest bei uns) jedoch nicht, wenn man nur die Hamiltonians so ca kennt und beschreiben kann, auch die Ergebnisse sind ziemlich wichtig und was uns etwas überrascht hat, auch die Herleitungen sollte man nicht auslassen. Ihr müsst NICHT die Rechnungen können, aber teilweise schon ziemlich genau wissen, was gemacht wird. (Qualitativ!) Ich bin mir zwar nicht sicher, wie streng er das bewertet, aber gerade bei Hartree Fock - HKS und LDA war ihm das enorm wichtig.
Aber nochmal, keine Panik vor der Prüfung, der Prof ist echt nett und schweift oft ziemlich aus, er hat uns zwischendurch Geschichten aus seiner Jugend erzählt.

Prüfungsthemen:
- Elementare Anregung
- Quasiteilchen
- Fermigas (welche Annahmen werden getroffen? Keine WW zw. e-)
- Unterschied Fermigas und Fermiflüssigkeit (WW wird eingeschalten)
- Hartree und Hartree Fock (Herleitung qualitativ!!)
- HKS und LDA (Herleitung qualitativ, Summe über |phi|^2, Bosonen + Fermionen...)
- Drude Modell (Herleitung von sigma*E + sigma(w)*E)
- Dielektrizität in Isolatoren (Aufzeichnen können und beschreiben können. Bei welcher Frequenz werden Metalle für e-m Wellen durchsichtig und warum (UV)?)
- Peierls - Jahn Teller (Effekt erklären, Moleküle aufzeichnen, Verzerrung aufzeichnen (zwischen den nicht doppelgebundenen C werden die Abstände länger --> Linie der Bindung länger zeichnen --> Abstand entspricht der 'dimerisierung'), J_T: Aufspalten der Orbitale aufzeichnen + Energien angeben können, wie werden die Orbitale befüllt (von unten nach oben etc.))

Zusammenfassung der Fragen:
Ich habe primär die Zusammenfassung gelernt und parallel das Skriptum quer gelesen, das wär beinahe in die Hose gegangen (man kriegt dann halt schlimmstenfalls eine 3, würde ich schätzen), ich muss also dem Vorposter recht geben, das Skriptum sollte man zumindest einmal ordentlich durchgekaut haben. (Die Kapitel, welche im Fragenkatalog von Nieka vorkommen)

Viel Erfolg!

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