Studienabschluss und Diplomprüfung TPH Grumiller-Faber-Bauer Erfahrungsbericht

Seien es die Formalitäten beim Einreichen, Erfahrungsberichte zur Diplomprüfung oder auch die ersten Schritte danach: hier seid ihr richtig, wenn sich euer Studium dem Ende zu neigt!
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schafi
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Studienabschluss und Diplomprüfung TPH Grumiller-Faber-Bauer Erfahrungsbericht

Beitrag von schafi »

Vor der Prüfung:

.) Die Masterarbeit sollte am besten bereits bevor ihr zum Schreiben beginnt im TISS eingetragen sein (fragt dsbzgl euren Betreuer), denn formell muss der Studiendekan das Thema genehmigen. Dies ist ohne Einlangen eines negativen Bescheids nach einem Monat automatisch der Fall, auch, wenn sich im TISS am Genehmigungsstatus selbst nichts ändert. (siehe Satzung §22(5))

.) Wenn die Arbeit fertig ist, muss sie durch euren Betreuer ins TISS hochgeladen werden, wodurch der Status zunächst auf "ungenehmigt" umspringen wird, was jedoch nur heißt, dass der Studiendekan noch ein zusätzliches Hakerl setzen muss, nicht, dass die Arbeit abgelehnt ist. Beachtet, dass das Eintragen bzw Hochladen im TISS ein Weilchen dauern kann, da euer Betreuer ein Gutachten zur Arbeit schreiben muss. Bei externen Arbeiten muss nur euer TU-Betreuer ein solches Gutachten verfassen!

.) Den Prüfungssenat sollte man sich halbwegs zeitnah zusammenstellen, sodass man nicht zu knapp an die Einreichfristen gerät, theoretisch ist dieser nämlich einen Monat vor dem Einreichtermin per Mail an das Dekanat zu schicken! Bei mir war dieser "eine Monat" etwas kulanter genommen (eine Woche vor Einreichtermin) und es hat trotzdem alles ohne Probleme geklappt, aber das muss keine Selbstverständlichkeit sein. Das Zusammenstellen funktioniert dadurch, dass man drei habilitieren Professoren schreibt, ob sie sich als Prüfer bereiterklären würden. Beachtet, dass man zumindest einen Experimentalphysiker und einen Theoretiker in der Kommission braucht, wobei alle drei von unterschiedlichen Instituten sein müssen. Usus ist außerdem, dass der Betreuer Bestandteil der Kommission ist, d.h., wenn man den Betreuer mithineinnimmt, muss man sich nurnoch zwei Weitere Lehrende von anderen Instituten suchen. Bei externen Arbeiten kann der externe Betreuer Prüfer sein, muss es aber nicht.

.) Um einen Prüfungstermin zu erhalten, müsst ihr den Senat an das Dekanat geschickt haben sowie mit einigen Dokumenten und einer gebundenen Version euerer Arbeit im Dekanat zum Einreichen nach Vervollständigen der LVA-Zuordnung im TISS auftauchen.

.) Es empfiehlt sich, mit jedem der Prüfer einen Termin auszumachen, um kurz den Stoff zu besprechen, der abgeprüft werden wird, wodurch sich das zu lernende auf zumindest ein bisschen weniger reduziert. Es ist natürlich immernoch immens viel Stoff, also fangt zumindest 2-4 Wochen vorab an zu lernen und teilt euch das Ganze gut ein. Essentielle, grundlegende Zusammenhänge (zB auf dem Niveau der Maxwellgleichungen) sollte man kennen sowie verstehen und erklären können, wie gewisse Dinge funktionieren. Teilw sind kleine Skizzen auch ganz praktisch, aber ansich wird alles wirklich nur sehr oberflächlich abgeprüft. Es ist außerdem auch nie schlecht, sich gut mit seiner Diplomarbeit auszukennen. Meine Empfehlung für die Lernphase: Schokolade und viel Koffein. Nachmittagsspaziergänge helfen auch beim Stoff-Verdauen.

.) Ihr bekommt ca 2 Wochen im Vorhinein eine Email mit der Prüfungseinteilung für den jeweiligen Terminblock-euer Termin kommt unter Absprache mit euren Prüfern zustande, dementsprechend müsst ihr hier nichts mehr machen, außer zu lernen und am Termin zu erscheinen. Ich habe meinen Termin ein paar Tage vor Eintreffen der E-Mail bereits im TISS einsehen können.

.) Vergesst nicht, eine kurze PowerPoint-Präsentation über eure Arbeit vorzubereiten. Übt sie am besten auch ein paar mit einem Timer zuhause und schaut, dass sie nicht viel länger als fünf Minuten dauert. Ich habe bei meiner Präsentation vor allem meine Ergebnisse präsentiert und nur ganz kurz ein paar kleine Grundlagen, 99% des Wissens müsst ihr jedoch voraussetzen, da sich in dieser lächerlich kurzen Zeitspanne selbst das kaum ausgeht.

Die Prüfung selbst: Bei mir war es eine sehr entspannte und lockere Atmosphäre, es hat sich gar so angefühlt, als sei dies lediglich ein reiner Formalakt für die Lehrenden, und jeder der Prüfer weiß, wie nervös man selbst ist. Kurz zum Ablauf:

->Blitzpräsentation zur Arbeit
->eingeplante 10min an Fragen zu eurer Arbeit; Bei mir war es effektiv eine, da es lediglich eine Frage gab.
->Jeder Prüfer hat 10min Zeit, euch Fragen zu stellen. Bei mir hat mein Betreuer (Grumiller) mit einigen Fragen zu meiner Arbeit und sehr grundlegenden Fragen zum Stoffgebiet rundherum angefangen (aka BH1 und 2). Danach hat mich Herr Bauer darüber geprüft, wie man einen Festkörper in der Theorie konstruiert (Wigner-Seitz Zelle) und wie man die Eigenschaften eines FKs messen kann (Röntgenstrahlung und Bragg-Bedingung). Den Schluss machte Herr Faber mit einer etwas philosophischeren Frage dazu, warum es so viele unterschiedliche Modelle in der Physik gibt sowie zu Supraleitung und Symmetriebrechung.
->Ihr werdet kurz aus dem Raum gebeten, sodass sich die Kommission bespricht. Das dauert ca 5min, danach erfährt ihr eure Note (normalerweise einfach die Note der Abschlussarbeit) und euch wird zum D.I. gratuliert.

Es kann natürlich sein, dass einem eurer Prüfer später doch noch eine Frage zu euer Arbeit einfällt, die dieser dann in seinen 10min Prüfungszeit stellt.

Sidenote: Anwesend sind eure drei Prüfer und ihr. Grundsätzlich ist die Prüfung öffentlich, d.h., theoretisch könnte sich einieder dazusetzen und zusehen, ich weiß aber nicht, ob das tatsächlich passiert.

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