Prüfungsfragen vom 6.5.2011 und Tipps

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ledinekdorothea
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Prüfungsfragen vom 6.5.2011 und Tipps

Beitrag von ledinekdorothea »

Hallo,

Meine Fragen waren:
Energiesatz der Elektrodynamik mit Herleitung
Lorentztransformation des Feldstärketensors und Invariante des Feldstärketensors
Telegrafengleichungen, verallgemeinerte Dieelektrizitätskonstante

Prof. Rebhan will argumentativ saubere Herleitungen sehen. Vorzeichenfehler oder Vorfaktoren sind nicht wirklich relevant, aber jeder Rechenschritt und jede Annahme, jede Verallgemeinerung muss begründet sein. Mich hat er z.B. gefragt wie ich von E nabla B + B nabla E auf nabla(ExB) (Vorzeichen jetzt vielleicht nicht korrekt) komme und wollte hören, dass man hier die Produktregel für das Differenzieren anwenden muss. Er fragt also nach Nebenrechnungen die nicht auf den Folien stehen und er setzt damit voraus, dass man das Skriptum wirklich auf Punkt und Komma genau durchgerechnet hat. Ein "irgendwie" kommt man dann von dem auf das, gibt es nicht.

So weit ich das mitbekommen habe, fragt er nie Monsterableitungen, sondern immer Ableitungen die innerhalb einer Seite (oder weniger) mit allen Nebenrechnungen rechenbar sind. Meistens kann man die Fragen direkt von den MWG und anderen ganz fundamentalen Gleichungen (Lorentzkraft) ausgehend beantworten (siehe Telegrafengleichungen und auch Energiesatz). Lorentztransformationsmatrix, Feldstärketensor sollte man auswendig wissen, aber er fragt auch nach der Herleitung (die ja auch wieder nicht wirklich in den Folien steht). Bei den Invarianten fragt er auch nach der Herleitung. Man muss sie zwar nicht durchrechnen, aber man sollte genau wissen wie man aus F auf F^kommt und wie man Indices von oben nach unten verschieben kann.

Alles in allem fragt er fundamentale Sachen und nichts was man sich aus den Fingern saugen muss. Es ist ihm auch wichtig, dass man nicht nur das mathematische Handwerkszeug beherrscht, sondern - vor allem wenn die Herleitung dann doch nicht ganz korrekt gerechnet wurde - dass man die Physik dahinter versteht. Kann das Ergebnis stimmen? Eine Herleitung halb falsch aus dem Gedächtnis herunterzuschreiben ist nicht empfehlenswert. Entweder ganz richtig oder wenn halb falsch, dann wissen warum was falsch ist. Naja.

Noch zu Physikverständnis: Das Skriptum ist mehr auf die Mathematik als auf Verständnis ausgerichtet. Das heißt, man sollte sich entweder selbst Gedanken machen, wie das Ergebnis zu interpretieren ist oder andere Bücher zur Rate ziehen, was ich aber nicht getan habe. Mir haben die Dietrich Grau Folien punkto Physikverständnis sehr geholfen. Sonst habe ich noch das Skriptum, die Patrik-Ausarbeitung und die Rebhan Folien benutzt.

Investiert also lieber mehr Zeit in so diese kurzen Herleitungen und ihr Verständnis als in irgendwelche Herleitungen, die Hirnakkrobatik verlangen.

Wie lang braucht man um zu lernen? Drei Wochen, 7 Tage die Woche, 8 - 10 Stunden am Tag (mit 20 Minuten Pause nach jeder Stunde) sind genug. Aber dann darf man wirklich nichts nebenbei noch machen. Sich für diesen Zeitraum in seiner Wohnung einsperren ist vielleicht nicht falsch ;) Sonst findet man nämlich immer tausend andere Sachen die zum tun sind. Achja, und kappt die Internetverbindung, außer die zu elektrodynamik-relevanten Inhalten.

Ich hoffe ich habe euch geholfen.

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